Finanz- und Wirtschaftsspiegel

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Bank of Japan hält Zinsen stabil und sieht Inflation auf Ziel

Erscheinungsdatum Website: 26.04.2024 14:05:03
Erscheinungsdatum Publikation: 29.04.2024

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TOKIO (Dow Jones)--Die Bank of Japan (BoJ) hat ihr Zinsziel unverändert gelassen, einen Monat nach ihrer ersten Zinserhöhung seit 17 Jahren. Der Zinssatz liegt weiterhin in einer Spanne von 0 bis 0,10 Prozent. In ihrem Quartalsausblick äußerte die BoJ zudem die Ansicht, dass die Inflation in den nächsten drei Jahren wahrscheinlich bei etwa dem Ziel der Zentralbank von 2 Prozent bleiben wird.

Bei ihrer vorherigen Sitzung im März hatte die japanische Notenbank beschlossen, die meisten ihrer Lockerungsmaßnahmen zu beenden, so auch die negativen Zinssätze und Kontrolle über die Rendite zehnjähriger japanischer Staatsanleihen. Sie teilte seinerzeit mit, sie sei zuversichtlicher, dank des gesunden Lohnwachstums in letzter Zeit eine stabile Inflationsrate von 2 Prozent zu erreichen.

Im Gegensatz zur Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank, die voraussichtlich noch in diesem Jahr mit Zinssenkungen beginnen werden, diskutieren Marktbeobachter in Japan, wann - oder ob - die BoJ weitere Zinserhöhungen vornehmen könnte.

In ihrem vierteljährlichen Ausblick vertrat die BoJ die Ansicht, dass die Inflation in den nächsten drei Jahren wahrscheinlich um das Ziel von 2 Prozent herum bleiben wird. Der geldpolitische Ausschuss erwartet, dass die Kerninflation der Verbraucherpreise bis März 2025 die Rate von 2,8 Prozent erreichen wird, verglichen mit einer früheren Prognose von 2,4 Prozent. Für das Jahr, das im März 2026 endet, und das darauffolgende Jahr rechnet die Notenbank mit einem Anstieg der Kernverbraucherpreise um 1,9 Prozent. Japans Maßstab für die Kerninflation umfasst alle Preise mit Ausnahme der Preise für frische Lebensmittel, die tendenziell schwankungsanfällig sind.

Die Zentralbank geht außerdem davon aus, dass die japanische Wirtschaft im laufenden Fiskaljahr um 0,8 Prozent wachsen wird, während sie in ihrem letzten Bericht noch von einem Wachstum von 1,2 Prozent ausgegangen war. Für das Jahr, das im März 2026 endet, und das darauf folgende Jahr wird ein Wachstum von 1,0 Prozent prognostiziert.

Einige Ökonomen und Händler gehen davon aus, dass die BoJ die Zinssätze bereits in diesem Sommer wieder anheben wird. Die Schwäche des Yen wird wahrscheinlich den Inflationsdruck durch höhere Kosten für Importe wie Energie und Lebensmittel verstärken. Der Yen schwächte sich gegenüber dem Dollar auf über 156 ab und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Mai 1990.

BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda sagte, die Notenbank werde die lockeren monetären Bedingungen vorerst beibehalten, um einen positiven Kreislauf von steigenden Löhnen und Preisen zu fördern. Er sagte auch, dass die Zentralbank ihr Zinsziel anheben würde, wenn die Inflation im Einklang mit den Prognosen der Notenbank steigt.

DJG/DJN/apo/kla

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